Samuel Hahnemann (1755 – 1843) war ein genialer Arzt und Forscher. Unermüdlich hat er sich zeitlebens für „die leidende Menschheit“ eingesetzt und eine neue Heilkunde als Gegenentwurf zur Medizin seiner Zeit entwickelt. Viele seiner Erkenntnisse sind heute noch innovativ.
Prinzipien der Homöopathie

  1. Es wird nur ein Arzneimittel mit einem einzigen Wirkstoff gegeben.
    Damit wandte sich Samuel Hahnemann gegen die Praxis seiner Zeit, dem Patienten gegen unterschiedliche Beschwerden eine Vielzahl von Arzneien zu verabreichen.
  2. Es wird die kleinstmögliche Dosis des Arzneimittels gegeben.
    Hahnemann beobachtete, dass die Patienten durch die hohen Dosen der Arzneimittel, wie sie damals verabreicht wurden, und durch deren Nebenwirkungen, mehr litten als unter ihrer eigentlichen Krankheit. Das hat ihn motiviert, im Laufe seines Lebens durch Reiben, Verschütteln und Verdünnen die Wirkstoffmenge immer weiter zu reduzieren. Durch diesen Prozess nimmt aber die Kraft der Arznei nicht ab, sondern sie wird dadurch erst wirklich zur Entfaltung gebracht. „Ich scheine der erste zu seyn, welcher diese große, unerhörte Entdeckung machte“, schrieb Hahnemann 1827.
  3. Das Arzneimittel wird zuvor an gesunden Menschen geprüft.
    In einem Selbstversuch nahm Hahnemann Chinarinde ein, so lange und so häufig, bis er Symptome entwickelte, die ihm vom Wechselfieber bekannt waren. Diese fortgesetzte Einnahme wird Arzneimittelprüfung genannt. Im weiteren Verlauf hat Samuel Hahnemann mit seinen Schülern viele weitere Stoffe geprüft und die dabei auftretenden Symptome in Verzeichnissen notiert. Diese Verzeichnisse bilden die Materia Medica. Zur besseren Auffindbarkeit wurden bald Repertorien entwickelt, die stichwortartig alle Arzneimittel aufführen, die ein bestimmtes Symptom hervorgerufen oder geheilt haben. Das Prinzip der kleinsten Dosis ermöglicht, auch giftige Stoffe zu prüfen.
  4. Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
    „Similia similibus curentur“ gilt als Schlüsselsatz der Homöopathie. Das Prinzip war schon vorher bekannt, aber Hahnemanns Verdienst ist die konsequente Anwendung dessen. In seinen Werken „Organon“ und „Chronische Krankheiten“  beschrieb er Beobachtungen an Kranken und entwickelte ein ganzes System von Regeln für unterschiedliche Krankheitsverläufe. Heute haben wir ein anderes physiologisches Verständnis, aber die beschriebene Dynamik von Krankheitsprozessen ist universell.